Seit ca. 30 Jahren bietet die Heinrich-Heine-Schule in Kooperation mit der „Möltenorter Seglerkameradschaft“ (MSK) eine Arbeitsgemeinschaft im Segeln an. Dabei nutzen wir die – teils sogar mit Geldern des „Vereins der Freunde und Förderer“ angeschafften – Optimistenjollen, sowie die beiden motorisierten, vereinseigenen Sicherungsboote.
In der Sommersaison (Anfang Mai bis Ende September) segeln wir einmal pro Woche im dirkten Anschluss an den Unterricht im Möltenorter Hafen und in der Heikendorfer Bucht, im Winterhalbjahr trifft sich die Gruppe dann zum lockeren Theorieunterricht in der Schule. Am Ende der zweijährigen Ausbildung kann dann der sog. „Sposs-Schein“ erworben werden.
Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen können Schüler der HHS, die körperlich geeignet sind, mindestens das Jugendschwimmabzeichen in Bronze (früher: „Freischwimmerabzeichen“) haben und in die fünfte oder sechste Klasse gehen. Nach zwei Schuljahren – also am Ende der sechsten Klasse – endet die AG, die Teilnehmer entscheiden dann individuell, ob sie weiter im Verein segeln möchten.
Was brauche ich dafür?
Zuerst einmal Spaß am Wassersport, sichere Schwimmkenntnisse und immer einen Satz trockener Kleidung – den Rest haben wir: bewährte, robuste und gut segelnde Jollen, ohnmachtsichere Schwimmwesten, Transportwagen für die Boote, schnelle und wendige Begleitboote (falls doch einmal etwas schiefgehen sollte) sowie ausgebildete Segellehrer mit Rettungsschwimmerausbildung und vielen Jahren Segelerfahrung, von der Jolle bis zur Atlantiküberquerung.
Wann und wo geht’s los?
Die AG startet jeweils für die fünften Klassen bald nach deren Einschulung an der HHS, bislang meist montags von 13:30 bis 15:00. Wir treffen uns im Sommerhalbjahr immer vor dem Jollenkeller des MSK-Vereinsheims im Möltenorter Weg 1 (neben dem Galerie-Café ) und machen dann die Optimisten auf dem Jollenvorfeld (am Flaggenmast) klar.
Die AG beginnt und endet dort, die auf Schulbusse angewiesenen Schülerinnen und Schüler können - je nach Verfügbarkeit – die Busse nach der achten Stunde nehmen.
Im Winterhalbjahr treffen wir uns in der Schule, so sind die Wege kürzer und die Heimfahrt ist in jedem Fall unkompliziert.
Was kostet der Spaß?
Natürlich kann die Schule die Segel-AG aus kosten- und organisatorischen Gründen nur mit einem Partner gestalten, auch ist nur über einen Segelverein der volle Versicherungsschutz gewährleistet. Die MSK bietet als besonders jugendfreundlicher – und mehrfach hierfür landes- und sogar bundesweit ausgezeichneter! – Verein eine kostengünstige Mitgliedschaft für zurzeit nur € 40,- pro Jahr an. Darin ist die Nutzung des gesamten Materials enthalten, auch kann jeder Teilnehmer auf Wunsch zusätzliche Jollenkurse der MSK besuchen. Am Ende der AG endet die Mietgliedschaft, kann jedoch selbstverständlich auf Wunsch weitergeführt werden.
Was habe ich davon?
Segeln ist Bewegung an frischer Luft, gemeinsam Spaß haben, dem Anderen helfen und Hilfe bekommen, etwas planen und durchführen üben, handwerkliches Geschick entwickeln, sich koordinieren lernen, sich mit dem Wind arrangieren, das Boot optimieren, das Plätschern der Wellen genießen – also gesunde und zugleich lehrreiche Entspannung! Segeln im Verein heißt gleichgesinnte Freunde kennenlernen, helfen und sich helfen lassen, Regatten segeln, feiern und einfach viel Spaß haben!
Was ist der „Sposs-Schein“?
Der „Sposs-Schein“ ist der erste Segelschein des DSV (Deutscher Segler-Verband) und dient zum Nachweis von Grundfähigkeiten im Jollensegeln. Er ist nicht-amtlich, wird von im DSV organisierten Segelvereinen geprüft und ausgestellt und wird z.B. von den meisten Segelbootverleihern als Befähigungsnachweis anerkannt. Der erste amtliche Führerschein kann erst mit 16 Jahren erworben werden, auch hierfür bietet die MSK Kurse an – für Vereinsmitglieder sogar kostenlos!
… und im Winter?
Natürlich freut sich jeder Segler schon beim „Absegeln“, dem traditionellen, geselligen Saisonausklang Ende September, aufs „Ansegeln“ Anfang Mai. Dazwischen brauchen unsere Boote aber einiges an Pflege: Holz muss geklebt, geschliffen und lackiert werden, Die Rümpfe aus glasfaserverstärktem Kunststoff wollen kontrolliert, evtl. repariert, poliert und gewachst werden, Seile werden gecheckt und ggf. getauscht, die Segel gereinigt. Auch kümmern wir uns im Winterhalbjahr um das, was im Frühjahr als Grundwissen vorhanden sein muss: Welcher Knoten dient wozu – und weshalb? Haben Jollen eigentlich Bremsen und Rückwärtsgang? Wieso fährt ein Schiff vorwärts - und wenn einmal nicht: warum nicht? Wie heißen die Bootsteile? Wer hat auf dem Wasser Vorfahrt?
Und nach der AG?
Nach der zweijährigen AG entscheidet jeder selbst, ob er weiter im Verein segeln möchte, oder es bei den AG-Erfahrungen belässt. Wer weitermacht, entscheidet sich für eine sehr aktive Jugendbetreuung in der MSK, mit Segeln auf verschiedensten Jollen und auf allen Niveaustufen, Wanderfahrten mit dem vereinseigenen Kutter „MiM“, Touren, Regatten und Ausbildungsfahrten auf der vereinseigenen Segelyacht „Teamwork“ und regelmäßigen Parties im Vereinsheim. Segeln ist viel mehr als sich in Plastikschalen über Wasser zu halten!
Eindrücke von der AG: Link zur Galerie