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Trier-Exkursion der 8. Klassen im Juni 2017

Veröffentlicht am: 12.06.17

Am frühen Montagmorgen stiegen wir in den Zug und kamen nach einer zwar langen, aber entspannten Reise am Trierer Hauptbahnhof an. Der Weg zu unserer Unterkunft führte uns gleich am Wahrzeichen der Stadt, der Porta Nigra, vorbei und in die Innenstadt hinein, wo wir in unmittelbarer Nähe eines mittelalterlichen Wachturmes im Kolpinghaus Quartier bezogen. Ein kurzer Rundgang am Ende dieses Anreisetages machte uns gleich zweierlei klar: dass wir es von der Innenstadt-Lage her gut getroffen hatten, um in den folgenden Tagen die Stadt zu Fuß zu erkunden, und dass wir dies bei sommerlichen Wetter tun würden.

Zwei römische Legionäre mit imposanten Helmbüschen empfingen uns in der Porta Nigra, an der wir die Stadtrallye begannen, die eine souveräne Siegergruppe für sich entschied. Und auch in den Ruinen des Amphitheaters hatten wir das Glück der fachkundigen Begleitung von Gladiator Valerius. Auf den in den vergangenen Jahrhunderten verwitterten Zuschauer-Rängen und in den kalten Katakomben ließ Valerius die Kämpfe im Sand der Arena vor der tobenden Menge lebendig werden, erzählte uns von der dramatischen Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Herrn, den er im Kampf auf Leben und Tod besiegte.

Doch damit nicht genug: In den Kaiserthermen gerieten wir in die Fänge von Sklavenhändlern. Einige von uns wurden schon unter lautem Geschrei von schmierigen Gesellen auf dem Sklavenmarkt feilgeboten, als es Frau Daniel doch noch gelang, das Wettbieten für sich zu entscheiden.

Die rheinland-pfälzische Lebensart lernten wir während unseres Tagesausfluges zur Villa Borg im luxemburgischen Grenzgebiet kennen. Nach einer Wanderung durch Weinberge, Wald und kleinere Ortschaften gelangten wir zu einer Ausgrabungsstätte, an der ein römisches Landhaus rekonstruiert worden ist. Dort führte uns ein ehemaliger Bundeswehrsoldat in seiner Eigenschaft als oberster Sklave des römischen Hausherrn durch »seine« Räume. In seiner überschäumenden Begeisterung für seine Aufgabe bot er uns eine erheiternde Mischung aus persönlichen Lebensweisheiten, regionalen Anekdoten und – ja, auch das – den Kulturleistungen Roms in seiner pfälzischen Heimat. So schnell wird wohl keiner vergessen, wie er dann – huldvoll winkend im Stile eines Volkstribuns – an uns in seinem Cabrio vorbeifuhr, als wir uns wieder auf den Weg zurück nach Trier machten.

Zurück in Trier versuchten wir es im Rheinischen Landesmuseum wieder mit den Römern selbst. Nachdem wir uns in einem Museumsquiz zu römischen Grabdenkmälern, antiken Mosaiken und Münzen und der antiken Geschichte Triers qualifiziert hatten, nahm uns Gaius Albinius Asper, der erst vor kurzem seine Ehefrau verloren hatte, mit ins Reich der Schatten. Dort wartete kein Geringerer als der schelmische Gott Merkur auf uns und zeigte uns viele Gestalten aus dem römischen Trier, die als Schatten auf ihre weitere Bestimmung warten. Unser Schicksal aber wies uns am nächsten Tag wieder den Weg zurück in den barbarischen Norden.

Wider Erwarten verlangte uns die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn einiges ab, aber alle bewiesen außerordentliches Durchhaltevermögen, als wir den Koblenzer Bahnhof sehr viel gründlicher in Augenschein nehmen konnten als geplant. Aber was zählen schon zwei Stunden Verspätung angesichts der vielen bleibenden Eindrücke und Erlebnisse, die jeder von uns aus dem antiken und dem heutigen Trier mitgebracht hat?